Magen-Darm, Schilddrüse und Co
Wenn Deine Fellnase zu Verhaltensideen wie Aggressionen oder Ängsten neigt, solltest Du, bevor Du zu Trainingsmaßnahmen von Hundetrainer oder Hundepsychologen greifst, auf jeden Fall dieses Verhalten tierärztlich checken lassen. Denn alle Trainings -oder Therapiemaßnahmen werden nicht greifen, wenn das Verhalten eine sichtbare Reaktion auf eine Krankheit zeigt. Ein Gesundheitscheck sollte eine körperliche Untersuchung aber auch ein großes Blutbild beinhalten. Aber Achtung: Das große Blutbild beinhaltet nicht die Schilddrüsenwerte. Die Schilddrüse ist genau bei diesen Verhalten aber durchaus eine mögliche Ursache für so manche Verhaltensidee. Und ganz wichtig: es müssen nicht unbedingt die typischen Symptome wie Fellverlust oder Trägheit zum Vorschein kommen. Daher ist hier die Diagnose manchmal auch sehr schwierig.
Wie ich bereits im Blogbeitrag 03/2023 erklärte, spielen Hormone eine große Rolle bei der Ursachensuche eines Verhaltens. Werden diese zu viel oder nur geringfügig ausgeschüttet, gerät das gesamte System Hund ins Wanken und machen sich durch Aggressions- und/oder Angstverhalten Deiner Fellnase für uns sichtbar. Ein Beispiel dafür sind die Schilddrüsenhormone.
Die Thyroid (Schilddrüse) hat vielfältige Funktionen im Organismus und wirkt fast in jedem Gewebe. Deshalb ist es eben auch sehr schwierig in der Diagnostik – viele sichtbare Symptome können eben auch auf viele andere Umwelteinflüsse und Krankheiten hindeuten. Gleichzeitige, mit der Verhaltensänderung (plötzliche Ängste oder Aggressionen, Unruhe, Lustlosigkeit aber auch Hyperaktivität) sichtbar auftretenden Symptome: Gewichtszunahme trotz reduzierter Fütterung, wiederkehrende Infekte, erhöhtes Durstgefühl, Veränderung der Fellstruktur, Kopfschräghaltung, Zyklusstörungen, Wechsel von Verstopfung und Durchfall, Lustlosigkeit, aber auch Hyperaktivität sollte Dich zumindest aufhorchen lassen und mit dem Arzt besprochen werden.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone. Ursachen hierfür können in der Schilddrüse selbst liegen, aber auch auf NTI = Non-Thrroidal-Illness hinweisen. Hierbei wird eine Schilddrüsenunterfunktion nur vorgetäuscht. Bei einer Vergabe in diesem Fall von Schilddrüsenhormonen können sich zusätzliche Probleme auftun oder die vorhandenen verschlimmern. Daher ist es dann eben auch wichtig die Werte in regelmäßigen Abständen überprüfen zu lassen. Denn einmal ist hier keinmal.
Dies ist nur ein sehr kleiner Auszug aus dem, wie eine Schilddrüse Verhalten beeinflussen kann, welche Symptome sichtbar sind und was es so schwierig macht die Unter- oder auch die seltenere Überfunktion zu erkennen. Mein kurzer Bericht soll Dich lediglich ein wenig auch für dieses Thema sensibilisieren.
Sicher ist Dir klar, dass ein Hund auch durch Schmerzen im Bewegungsapparat und im Verdauungstrakt sein Verhalten ändern kann. Da müssen wir nur an uns selbst denken. Hunde verstecken diese Schmerzen aber häufig. Häufiges Maulschlecken, gekrümmter Rücken, Desinteresse, häufiger Kotabsatz und Unruhe sind nur einige wenige Merkmale , die auf Schmerzen hinweisen können.
Selbst erlebt habe ich eine Verhaltensänderung durch Hör-und Sehverlust meines Seelenhundes Ocean. Im Alter von 12 Jahren schnappte er plötzlich um sich und war auch beim Spaziergang viel aufmerksamer. Beim Tierarzt dann die Diagnose: Netzhautablösung – Ocean wird langsam erblinden. Sein Sichtfeld war schon sehr eingeschränkt und verunsicherte ihn. Ein Jahr später merkten wir , dass Ihn auch Silvesterknaller nicht mehr störten und er nur noch auf Sichtzeichen reagierte. Nun kam die Taubheit noch hinzu.
Auch Erkrankungen des Nervensystems, wie beispielsweise Epilepsie, aber auch Vergiftungen und auch hier Alterungsprozesse, können verantwortlich sein für die Verhaltensideen Deiner Fellnase.
Bekommt Dein Hund bereits Medikamente? Dann können auch diese dazu führen, dass sich Verhalten ändert.
Du siehst – Wahnsinn, was allein Krankheiten und insbesondere die, die nicht sofort erkennbar sind, für einen großen Einfluss auf Verhalten Deines Hundes haben kann. Und genau deshalb sind regelmäßige Gesundheitschecks bei dem Tierarzt Deines Vertrauens so wichtig!
Der Gesundheitscheck hat keine außergewöhnlichen Werte oder Auffälligkeiten hervorgebracht? Und dennoch legt Dein Hund seine Verhaltensideen immer wieder an den Tag? Dann nutze jetzt hier mit einem Anruf, das kostenlose Kennlerngespräch – gemeinsam finden wir die Ursache.