Du musst Deinen Hund mehr auslasten!

Diesen Satz hast du bestimmt auch schon gehört. Und da Du ja alles gute für Deinen „unausgelasteten“ Hund unternehmen wirst und da großen Ehrgeiz reinsteckst, dass es Deinem Hund gut geht und sich damit ja die Verhaltensprobleme lösen, buchst Du gleich den nächsten Agylity Kurs und einen Trick-Kurs noch oben drauf. Da Dein Hund dir zeigt, dass es ihm so viel Spaß macht – er möchte ja immer noch mehr, weil er noch nicht kaputt ist – und du gelesen hast, dass Mantrailing bestimmt etwas für Deinen Hund ist, ergatterst Du hier auch noch einen der letzten Plätze. Die Woche ist ganz schön vollgepackt – aber egal, der Fellnase soll es ja gut gehen.

Das dieser gut gemeinte Rat aber nichts mit Hundeverständnis insbesondere bei verhaltensauffälligen Fellnasen zu tun hat, das möchte ich Dir in diesem Blog Artikel erklären.

Die einzige Wirkung dieses o.g. Satzes, ist Druck aufzubauen für Mensch & Hund. Auspowern hat nichts mit Hundebedürfnissen zu tun, beruhigen nicht den Hund sondern nur das menschliche Gewissen. Die meisten Menschen verstehen unter Auslastung Agylity, Mantrailing, Trickkurse, lange ausgiebige Spaziergänge – also alles um Energie abzubauen. Und das fast täglich.

Wird nun täglich Energie abgebaut, dann ist Dein Hund irgendwann erschöpft, aber noch lange nicht zufrieden. Wenn nun Verhaltensprobleme nachlassen, liegt das einzig und allein wahrscheinlich daran, dass Dein Hund höchstens dafür keine Zeit mehr hat.

Erschöpfung, sicher habt ihr die Erfahrung auch schon selbst gemacht, ist nicht wirklich ein gutes Gefühl. Häufen sich diese schlechten Gefühle, leidet auch die Stresstolleranz.

Und warum ist die viele Auslastung denn nun eigentlich eher eine Belastung und zeigt meist keine Wirkung auf Verhaltensideen Deiner Fellnase?

Ein Hund mit Verhaltensauffälligkeiten, deshalb bist Du ja hier auf meinem Blog gekommen, verbraucht bereits durch unsere häufig sehr stressige Umwelt am Tag viele Ressourcen, wie Impulskontrolle und Frustrationstoleranz. Auf dem Hundeplatz am Abend dann noch, der Auslastung wegen, die Übungen  bei Obedience . Dass hier weitere Impulskontrolle abgefordert wird durch auszuführende Signale, obwohl die Fellnase viel lieber den vielen Gerüchen auf dem Platz nachkommen möchte, ist den wenigsten bekannt. Hast Du auch schon mal darüber nachgedacht, dass das ans sich, als bedürfnissgerecht bekannte Mantrailing, bei der Fellnase weitere Impulskontrolle aufbraucht beim Warten, bis er dran ist?

Ressourcen wie Impulskontrolle oder Frustrationstoleranz sind bei Hunden nur begrenzt verfügbar – und bei Deiner Fellnase, die dir täglich seine Verhaltensideen zeigt, sagt Dir bereits hier ganz deutlich, dass diese Ressourcen bereits aufgebraucht sind!

Und ganz nebenbei – auch Deine Zeit hat ihre Grenzen und wird zur Belastung für Dich, wenn Du jeden Hundekurs noch irgendwie in Deinen häufig schon vollen Tagesplan versuchst zu integrieren.  Abgehetzt noch schnell zum Hundeplatz und Deine Fellnase schafft seine Aufgaben heute auch nur so lala, dabei hattet ihr doch so viel geübt. Deine Stimmung bleibt jetzt auch Deiner Fellnase nicht verborgen – Verunsicherung anstatt Sicherheit. Denkst Du dies trägt zur Besserung des Verhaltens bei?

Auslastung ist eine gute Idee – führt aber nur zum Ziel, wenn sie nicht reglementiert ist und zu Ehrgeiz und Perfektionismus führt. Frustration abbauen und nicht aufbauen und für Deinen Hund so angepasst sein, dass es immer Spaß macht. Die Beschäftigung sollte demnach nicht die Funktion haben den Hund auszupowern, sondern die Bedürfnisbefriedigung und die Freude dabei, sollte immer im Vordergrund stehen.

Um das zu erreichen, musst du nicht alle paar Tage einen Hundekurs besuchen und anschließend das Erlernte auch noch zu Hause trainieren damit ihr vielleicht als MenschHundTeam mit Ecken und Kanten auch gute Leistung zeigt.

Es geht viel einfacher: Biete Deinem Hund auf Deinen täglichen Spaziergängen Deinem Hund angemessene Herausforderungen, die ihr gemeinsam oder auch Deine Fellnase allein, mit Freude bewältigt. Aufgaben, die Dein Hund schaffen kann, in einer ruhigen Umgebung – die Euch beiden ohne Zeit- und Leistungsdruck und Ehrgeiz, Freude machen. Und anschließend bleibt dann auch noch ausreichend Zeit zur Regeneration – gemeinsames Kuscheln auf dem Sofa.

Individuelle bedürfnisgerechte gemeinsame Zeit auf Spaziergängen sind eine von vielen Bausteinen bei der Blickwechsel® Verhaltenstherapie.

Auch Du möchtest entspannt und mit viel Freude ohne Leistungsdruck gemeinsam an den so stressigen Verhaltensideen Deiner Fellnase arbeiten? Dann schicke mir gleich eine Nachricht und wir sprechen im kostenlosen Erstgespräch über die Möglichkeiten wie ich Dich dabei unterstützen kann.

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Mein Einzelcoaching und meine persönliche Verhaltensberatung werden Dich und Deine Fellnase auf dem Weg zu einem entspannten Miteinander begleiten.

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