„Was?“…. denkst Du jetzt. Druck in der Therapie? Das passt doch nun gar nicht!
Da hast Du natürlich grundsätzlich Recht – doch dieser Druck bei den „Isometrischen Übungen“ hat tatsächlich eine therapeutische Wirkung.
Du hast einen ängstlichen, unruhigen oder hyperaktiven Hund? Dann hast Du mit diesem Isometrischen Übungen eins von vielen möglichen Werkzeugen, um die Energie Deiner Fellnase in oder nach schwierigen Situationen, wieder auf ein Normalmaß herunterzufahren.
Entspannungsübungen gehören in meiner Therapie zu den wichtigsten Werkzeugen. Die meisten Verhaltensprobleme resultieren aus einem zu hohen Erregungslevel. Sicher kennst Du das auch von dir selbst. Nach einem stressigen Tag, reagierst auch sicher Du in bestimmten Situationen – im Nachhinein betrachtet sind es meist wirklich Kleinigkeiten – überempfindlich und gereizt. Hättest du einen entspannten Tag gehabt, hättest Du in dieser Situation vielleicht sogar in diesem Augenblick gelächelt.
So geht es eben auch unseren Fellnasen. Drei Hundebegegnungen waren gut zu bewältigen, dank guter Managementmaßnahmen und erlernten Alternativen und bei der vierten Hundebegegnung schießt Deine Fellnase dann doch wieder nach vorn und bellt ganz aufgeregt.
Warum das denn jetzt? Weil die drei Hundebegegnungen zuvor bereits Höchstleistung für Deinen Hund waren. Denn bereits da musste er sich ja schon zurücknehmen und für die vierte Begegnung war das Erregungslevel eben jetzt zu hoch. Meist kannst Du dann beobachten, dass der Gang Deines Hundes steifer wird, die Muskulatur in Beinen, Rücken und/oder Nacken wird immer angespannter, er schnuppert weniger, bleibt häufiger stehen, scannt die Umwelt und ist viel mehr im „Außen“. Und genau hier kannst Du, natürlich nach vielen Übungen im sicheren Hafen, mit Hilfe der Isometrischen Übungen Deine Fellnase unterstützen, das Energielevel wieder schneller runterzufahren.
Was sind denn nun diese Isometrischen Übungen?
Sie sind eine spezielle Entspannungstechnik, die gezielt mit Muskelan- und Entspannung arbeitet. Durch Auflegen der Hand mit leichten Druck, was vorab dem Hund angekündigt wird, ändert sich die Spannung des angesprochenen Muskels. Der Hund nimmt seinen Köper intensiver wahr, er kommt wieder zurück ins „Hier und Jetzt“. Durch die hervorgerufene An- und Entspannung wird die Konzentration wieder auf sich selbst gelenkt und wenn die Hand den Druck wieder wegnimmt, folgt ein Zustand der Entspannung. Wir arbeiten hier also daran die Aktivität des Sympathikus abzusenken und den Parasympathikus anzukurbeln in seiner Aktivität. ( Verhalten ist eine Abfolge von chemischen Prozessen – Carmen Niedziella (blick-wechsel.net)
Kommt Dir das bekannt vor? Prima, dann nutzt Du vielleicht selbst schon die „Progressive Muskelentspannung“ – diese basiert auf dem gleichen Prinzip und kann auch Dir, die nötige Gelassenheit und Entspannung in angespannten Situationen geben.
Dazu noch ein Beispiel aus meinem Praxisalltag:
Das ist Ria…
Ria genießt bereits die Isometrischen Übungen und Frauchen ist immer wieder begeistert von der Wirkung dieses Tools.
Die Anamnese zu Beginn der Therapie schilderte eine aufgeregte, stark geräuschempfindlichen Ria mit hohem „Will- to- please“. Jedoch hatte Frauchen neben weiteren Verhaltensideen, große Mühe Ria in Ihren Bellattacken und Fluchtversuchen in bestimmten Situationen zu beruhigen. Insbesondere das Geräusch von getretenen oder prellenden Bällen und Fliegengeräusche sorgten für ein hohes Erregungslevel. Gegenüber fremden Menschen und großen Hunden zeigte Ria Unsicherheiten – ebenfalls durch Flucht oder gesteigertes Bellen.
Die Blickwechsel® Verhaltensanalyse ergab ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, wie die hochsensible Genetik eines Hütehundes gepaart mit fehlendem Selbstbewusstsein, schnell verbrauchter Impulskontrolle, Frustration u.a. durch fehlende Bausteine der Jagdsequenzen im Ballspiel, aber auch der Umstand , dass Ria aufgrund einer Gebärmutterentzündung leider kastriert (Kastration – Das Wundermittel bei unerwünschtem Verhalten ? – Carmen Niedziella (blick-wechsel.net) werden musst, stellen die Grundlagen für Rias Verhaltensideen. Negative Erfahrungen im Jugendalter und ein Traumata waren dann die Auslöser der übersteigerten Erregung.
Meine Therapieempfehlung sah daher nun vor, in erster Linie Rias Selbstbewusstsein zu stärken, das Ballspiel erneut mit allen Jagdsequenzen aufzubauen, Ria andere Lösungen und Alternativen aufzuzeigen in stressigen Momenten und durch Entspannungsübungen, wie u.a. die isometrischen Übungen, das Erregungslevel schneller wieder auf ein Normalmaß runterfahren zu können.
Möchtest du auch erfahren, was die Gründe für die Verhaltensideen Deiner Fellnase sind und Deinen Hund in stressigen Situationen mit auf Dein MenschHundTeam angepassten Tools für mehr Entspannung sorgen?
Dann ruf mich doch gleich (kostenloses Erstgespräch) an oder schick mir eine kurze Nachricht hier über WhatsApp oder E-Mail. Ich freue mich auf Euch!