In meiner Praxis ist die Geräuschangst beim Hund ein sehr häufiger Grund für einen Besuch. Die Lebensqualität des MenschHundTeam ist schon sehr eingeschränkt und beide Teammitglieder leiden:
Der Hund, weil er das Hören ja nicht abstellen kann, denn es ist ja schließlich sein Frühwarnsystem. Und Du als Halter, kannst die Geräusche vor denen sich Deine Fellnase ängstigt weder meist vorhersehen noch rechtzeitig abstellen. Du siehst, wie Deine Fellnase sich erschreckt, flüchtet oder versteckt, zittert, hechelt und er auf Deine beruhigende Worte oder auch Versuche, wie Leckerli-Gaben keinen Erfolg haben. Das stresst natürlich auch Dich und da ist er wieder der bereits bekannte Kreislauf, der ebenfalls den Stress noch zusätzlich erhöht. Hast auch Du eine Fellnase mit dieser besonderen Form der Angst zu Hause und sämtliche Unternehmungen und Hilfestellungen haben bis heute nur mäßigen Erfolg? Dann ist dieser Blog für Dich sicher interessant.
Zunächst ein paar Fakten:
Hören von Geräuschen, aber auch Vibrationen sind für Deinen Hund nicht freiwillig – der Hörsinn ist 24/7 online geschaltet – selbst im Schlaf.
Für den Hund findet die sensorische Verarbeitung des Frühwarnsystem schneller statt als beim Sehsinn.
Wie auch intensive laute Geräusche, aktivieren plötzlich auftretende Geräusche auf dem kürzesten Weg den Sympathikus – das vorbereitende Nervensystem für Kampf und Flucht für den ganzen Körper, lese auch Verhalten ist eine Abfolge von chemischen Prozessen – Carmen Niedziella (blick-wechsel.net). Und je gestresster der Hund schon ist, umso schneller und häufiger wird der Sympathikus in Gang gesetzt.
Meist wird dann von den Hundehaltern versucht, so wenig Geräusche wie möglich den Hund auszusetzen. Doch schnell ist dabei vergessen, dass das Gehör deines Hundes eigentlich immer eine Umwelt voller Umweltgeräusche erwartet. Je mehr du also dafür sorgst, dass es immer stiller wird, umso mehr wird Dein Hund alarmiert.
Auch wird gern zur Geräuschminderung Kopfhörer eingesetzt – hier ist die Tierartikelindustrie ja mittlerweile auch sehr einfallsreich. Und an sich ja auch ein guter Gedanke – dann wird zumindest schon mal die Lautstärke gemildert. Doch auch hier ein paar Gedanken von meiner Seite: Für den Hund verändert sich durch die Kopfhörer die Eigenwahrnehmung. Von außen verspürt der Hund einen Fremdkörper und im Innenohr verändern sich die Druckverhältnisse. Die eigenen Lautäußerungen und Bewegungen verändern sich. Und bei den Ohrstöpseln entsteht sogar noch Reibung, Druck und je nach Tragdauer sogar Reizungen. Bei der Anwendung dieses Hilfsmittels solltest du also immer, neben natürlich eines intensiven Aufbaus, bedenken, dass dann eben nicht nur die absolute Stille, sondern auch die Veränderung des Hörens beängstigend sein kann.
Häufig wird auch gleich über Desensibilisierung und/oder Gegenkonditionierung versucht, die Geräuschangst zu behandeln – generell, abhängig von der Ursache natürlich – keine schlechte Idee. Doch dennoch – die Erfolge sind nur mäßig oder verursachen sogar das Gegenteil – es wird noch schlimmer.
Warum scheitern denn Trainingsmethoden so häufig?
Blickwechsel®
Die meisten Trainingsmethoden zielen darauf ab, sofort am sicht- bzw. hörbaren Auslöser zu arbeiten ! Dabei ist es jedoch wichtig zu wissen, dass Auslöser keine absolute Größe haben – ein Auslöser zeigt uns nur die „Spitze des Eisberges“ aber nicht wie es einem Hund körperlich und emotional geht. Denn je schlechter es Deiner Fellnase körperlich oder emotional geht, umso schlimmer bewertet der Hund die Bedrohung hier in Form der Geräusche.
Daher betrachtest Du gemeinsam mit Blickwechsel® nach einer intensiven Anamnese, auch bei einer Geräuschangst, zunächst den Status der „5 Säulen des Enrichment“ (Beschäftigungskonzept/Bereicherung). Wir überprüfen gemeinsam die Stimmung und auch die Konsequenzen – das Ziel, welches deine Fellnase mit dem Verhalten erreichen möchte. Ich zeige Dir, wie du fehlende oder nicht ausreichende Bausteine verbesserst – und sorgen so für die „Wohlfühlatmosphäre“ – die notwendige Grundlage, damit Deine Fellnase sich überhaupt auf eine, auf ihn abgestimmte und individuelle Therapie, einlassen kann.
5 Säulen des Enrichment
Du möchtest mehr wissen über die individuelle Verhaltenstherapie von Blickwechsel®? Du hast schon viele gut gemeinte Ratschläge und Trainingsmethoden versucht umzusetzen und nichts hat wirklich eine Besserung gezeigt?
Dann schick mir gern hier gleich eine E-Mail oder WhatsApp und wir vereinbaren einen kostenloses Erstgespräch. Ich freue mich auf Deine Nachricht!