Wie passt das denn zusammen? Verhaltenstherapie ist immer dann ein guter Rat, wenn Hundetraining allein keine Veränderung im Verhalten zeigt oder es auch auf Grund des Verhaltens gar nicht möglich ist Unterricht in einer Hundeschule zu buchen.
Wie Du aus den vorherigen Blog-Artikeln lesen konntest, hat eine Verhaltensidee vielerlei Ursachen. Die häufigsten Gründe sind jedoch Stress mit seinen vielen Gesichtern und diverse Krankheiten. Heilpflanzen aus der Naturheilkunde tragen Inhaltsstoffe in Ihren Blättern, Blüten und Wurzeln, die die Psyche beeinflussen und auch dem Körper und den Organen heilende Wirkstoffe zuführen können, um diesen zu regenerieren und zu schützen. Und das gilt für Mensch wie auch Hund. Natürlich heißt das jetzt nicht „Pille rein und alle Probleme sind Vergangenheit“. Nein – die Möglichkeiten der Naturheilkunde können hier, nach einer gründlichen Anamnese, die Psyche jedoch unterstützen. Sie wirken beruhigend, schlaffördernd, angstlösend, stimmungsfördernd und auch antidepressiv. Sie wirken also direkt auf die Stressvorgänge im Gehirn und im Nervenzentrum. Und, wie auch bei uns Menschen bekannt, können Heilpflanzen auch zum Wohlbefinden unserer Fellnasen beitragen. Sie lindern die häufig durch Stress entstandenen Magen- und Darmprobleme, Hautirritationen und können auch bei Krankheiten des Bewegungsapparates unterstützend eingesetzt werden.
Der Vorteil der psychotropen Pflanzen (Wirkung auf die Psyche) gegenüber chemischen Psychopharmaka: Sie haben eben nicht die Nebenwirkungen die häufig zu Nieren- und Leberschädigungen führen. Und sie wirken mehr regulierend und nicht betäubend.
Es gibt aber auch einen Nachteil: Sie benötigen bis zur Wirkung eine lange Vorlaufzeit von Tagen und manchmal sogar Wochen.
In meiner Verhaltenstherapie gebe ich die unterschiedlichsten Möglichkeiten der Naturheilkunde als Idee zur unterstützenden Maßnahme mit an die Hand.
Jetzt interessiert Dich bestimmt noch welche Möglichkeiten die Naturheilkunde denn hier als Begleittherapie so zu bieten hat, richtig? Hier einige Beispiele:
Auch wenn Edward Bachs Anwendungen seiner Pflanzenmittel nur auf den Menschen bezogen hat, zeigen in den letzten Jahren die Bachblüten auch in der Therapie unserer Fellnasen immer wieder erstaunliche Ergebnisse. Edward Bach unterteilte die Blüten nach 7 verschiedenen Gemütszuständen: Angst, Unsicherheit, Interessenlosigkeit, Einsamkeit, Überempfindlichkeit, Mutlosigkeit und auch die zu starke Sorge um andere. Könntest auch Du eine oder mehrere dieser Gemütszustände auch an Deiner verhaltensauffälligen Fellnase beobachten?
Die Gemmotherapie ist ein weiterer Bereich aus der Welt der Heilkräuter. Hier kommen die Kräfte der Knospen (Gemmo) zum Einsatz. Die Knospen tragen die meisten Wachstumsstoffe in sich, also der Teil der Pflanze mit den noch unverbrauchten Lebenskräften – vergleichbar mit einem Samenkorn. Diese Enzyme, Vitamine, Wachstumshormone und Spurenelemente wirken mit Ihrem vollen Potenzial auch bei körperlichen und auch psychischen Auffälligkeiten beim Hund. Die Knospen werden in einem Alkohol-Glycerin-Wasser-Gemisch getränkt, eingeweicht (mazeriert) , gefiltert und nochmals verdünnt. Damit entspricht der Alkoholgehalt einer Gabe des Mazerats dem einer reifen Banane und ist daher auch unbedenklich bei den Fellnasen zu nutzen. Angst, Depression, Stress, und damit verbundene Magen- und Darmproblematiken, Phobien, Unruhe und Hyperaktivität – trifft einer dieser Merkmale auch auf Deine Fellnase zu?
Sehr gern nutze ich auch die sogenannten adaptogenen Heilpflanzen. Sie verhelfen dem Körper sich besser an Stresssituationen anzupassen, bringen das Hormonsystem ins Gleichgewicht und unterstützen die Stoffwechselfunktionen. Alles, was Verhalten beeinflusst.
Bekannt sind diese Pflanzen schon lange in der chinesischen Medizin und es gibt daher lange Erfahrungswerte. Bei einigen Pflanzen gibt es sogar schon wissenschaftliche Belegungen.
Die Taigawurzel zum Beispiel zeigt sehr gute Ergebnisse bei sehr ängstlichen, unsicheren aber auch älteren Hunden. Aber auch bei Infektionen kann sie eine wirkungsvolle Begleittherapie darstellen.
Alle diese Möglichkeiten können auch in einer Kombination in der Verhaltenstherapie sehr wirkungsvoll sein. Es gibt dafür nicht „das Rezept“. Denn es gibt ja auch nicht „das Verhalten“. Daher ist auch die unterstützende Naturheilkunde in der Verhaltenstherapie immer individuell zu betrachten. In der Verhaltenstherapie bei Blickwechsel gebe ich Dir auch immer gern meine Ideen zur begleitenden Maßnahme mit an die Hand.